Goumoens
la Ville (Kt. Waadt,
Bez. Échallens).
625 m. Gem. und Pfarrdorf, auf dem w.
Plateau des
Jorat, an der Strasse
Orbe-Échallens und 3 km
nw. der Station
Échallens der Linie
Lausanne-Bercher. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
Orbe-Echallens. Gemeinde: 61
Häuser, 449 reform.
Ew.; Dorf: 49
Häuser, 354 Ew. Zusammen mit
Goumoens le Jux,
Éclagnens und
Penthéréaz eine gemeinsame
Kirchgemeinde. La
ndwirtschaft. Backsteinfabrik.
Schloss, 1644 erbaut; mit sehr alten Türmen. Dieser
Ort ist eine der ältesten
Siedelungen des Bezirkes. Im 12. Jahrhundert war seine Kirche der Mittelpunkt einer ausgedehnten Kirchgemeinde, die u. a.
auch
Échallens umfasste und von der Abtei Montbenoît bei Pontarlier ministriert wurde. Die Einführung
der Reformation stiess auf Schwierigkeiten und konnte erst 1575 als vollständig durchgeführt betrachtet werden. Zunächst
bildeten Goumoens la Ville
,
Goumoens le Jux und
Goumoens le Châtel (heute
Saint Barthélemy) eine einzige grosse
Herrschaft
mit
Schloss in
Goumoens le Châtel.
Das Geschlecht de Goumoens
taucht seit dem 11. Jahrhundert auf, war eine der ältesten und mächtigsten
feudalen Familien des Landes
und besass im Waadtlande und Savoyen noch verschiedene andere
Herrschaften. Aus dem Geschlecht
de Goumoens
sind besonders viele Militärs, dann aber auch hervorragende staatliche und kirchliche Würdenträger des Waadtlandes
hervorgegangen. Widon, d. h. Guy de Goumoens
war der Hauptstifter der Abtei Montherond (1235). Im Laufe
des 13. Jahrhunderts teilte sich das Geschlecht, so dass jede der drei genannten zur Stammherrschaft gehörenden Ortschaften
zur eigenen
Herrschaft ward. Einzig der Zweig de Goumoens
la Ville
des Geschlechtes hat sich bis auf den heutigen
Tag erhalten. 1142: Gumuens.