Gouin
(spr. gu-äng), Alexandre, franz. Finanzmann, geb. zu Tours, [* 3] ward Bankier und Mitglied des Pariser Handelsrats und trat 1831 als Deputierter des Departements Indre-et-Loire in die Kammer, wo er stets für die Regierung stimmte. ¶
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Als indes 1837 das Disjunktionsgesetz, wodurch bei Verbrechen, die von Zivil- u. Militärpersonen gemeinschaftlich begangen werden, jene vor die Jury, diese vor das Kriegsgericht gestellt werden sollten, zur Diskussion kam, votierte er mit der Opposition, hielt sich seitdem zum linken Zentrum und nahm 1839 an der Koalition gegen das Ministerium teil. Im Ministerium Thiers vom übernahm er das Portefeuille des Handels, trat aber, nachdem er für die Umwandlung der Renten thätig gewesen und das Gesetz in betreff der Arbeit der Kinder in den Fabriken zur Annahme gebracht, schon im Oktober d. J. mit allen seinen Kollegen wieder ab. 1848 gehörte er als Mitglied der Nationalversammlung zur antirevolutionären Partei und saß im Zentrum. 1857 wurde er in die Gesetzgebende Versammlung gewählt und 1867 zum Senator ernannt. Er starb in Tours. - Sein Sohn Eugène, geb. zu Tours, ebenfalls Bankier und während des Kriegs 1870/71 Maire von Tours, war 1871-76 Mitglied der Nationalversammlung und gehörte zu der Gruppe Lavergne des rechten Zentrums; seit 1876 ist er Senator und nahm seinen Platz im linken Zentrum.