Gouachemalerei
(franz., spr. guásch-, v.
ital. guazzo
,
»Wasserfarbe«),
Deckfarbenmalerei, eine Modifikation der
Aquarellmalerei (s. d.), wobei die
mit
Gummi oder
Leim und destilliertem oder filtriertem Regenwasser bereiteten
Farben nicht durchscheinen oder sich miteinander
verbinden, sondern sich decken. Während man bei der gewöhnlichen
Aquarellmalerei für die
Lichter das weiße
Papier entweder
gar nicht oder nur mit ganz schwachen
Lasurfarben übermalt, werden bei der Gouachemalerei
die lichten
Stellen mit
Weiß und andern hellen
Farben auf den dunklern
Grund aufgetragen (aufgehöht).
Letztere werden zu diesem Behuf mit dem besser deckenden
Weiß vermischt. Man malt Gouache nicht nur auf
Papier, sondern auch
auf
Pergament,
Seide,
[* 2]
Atlas
[* 3] und
Elfenbein (namentlich bei
Fächern, die aus solchen
Stoffen angefertigt werden,
bei
Adressen,
Buch- und Albumdecken u. dgl.). Die Gouachemalerei
umspannt
alle
Fächer
[* 4] der
Malerei und ist gegenwärtig (in
Deutschland
[* 5] namentlich durch A.
Menzel) zu großer Vollkommenheit ausgebildet
worden. Eine
Abart derselben ist die sogen. Halbgouache, bei der
man es vorzieht, bei sehr hellen
Tönen den weißen
oder hell übermalten
Grund des
Papiers hervorscheinen zu lassen, statt mit
Weiß aufzuhöhen, im übrigen aber mit
Deckfarben
malt und die hellern
Töne auf die dunklern aufträgt.
¶