Gottstatt
(Kt. Bern,
Amtsbez. Nidau,
Gem.
Orpund). 436 m. Kirche und Waisenhaus, am linken Ufer des Aarekanals, 800 m sö.
Orpund und 3,8 km nö. der Station
Brügg der Linie
Bern-Biel. Telephon. Das Waisenhaus ist Eigentum der Bürgergemeinde
Biel.
Die Kirchgemeinde Gottstatt
besteht aus den Zivilgemeinden
Orpund,
Safneren und
Schwadernau. Eine alte Besitzung der ehemaligen
Abtei Gottstatt
, das 3 km w.
Biel am Seeufer gelegene Gottstatt
erhaus, ist längst in ein Wirtshaus umgewandelt
worden.
Schöne Weinberge.
Steinbrüche. Beim Niveauübergang der Eisenbahn steht fossilführendes unteres Valangien an. Gottstatt
,
locus dei, im Mittelalter ein Prämonstratenserkloster, das am vom
Grafen Rudolf I. von
Neuenburg-Nidau gegründet,
mit reichem Besitz ausgestattet und dem Dekanat
St. Immer in der Diözese
Lausanne unterstellt worden war.
Die Kastvogtei ging 1378 von den
Grafen von Neuenburg
an die Stadt
Bern über. 1375 wurde das Kloster von den Armagnaken verwüstet.
Nach der Reformation 1528 aufgehoben, ward Gottstatt
Staatsgut von Bern
und 1733 Sitz eines Landvogtes. Wichtiger strategischer
Punkt während der Kämpfe von 1798. 1802-1834 leitete hier der verdiente Obstzüchter Pfarrer Zehnder
ein weit bekanntes Erziehungsinstitut;
1873 wandelte die Bürgergemeinde Biel die Gebäulichkeiten zu einem Altersasyl und ¶
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Waisenhaus um; 1902 von der politischen Gemeinde Biel angekauft und dem gleichen Zweck erhalten. In der Kirche einige Grabsteine; daneben Reste eines Kreuzganges.