Gottshaus
(Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Hauptwil). 490-605 m. Gemeindeabteilung; umfasst das mit Wiesen und Wald bestandene Gebiet, das sich ö. Bischofszell und Hauptwil bis zur Sitter und zur St. Galler Gemeinde Bernhardzell hinzieht. Zählt 36 Weiler, Höfe und Güter, deren bedeutendste Eberswil, Wilen, Stocken, Störshirten, Thrön, Horb, Mollishaus, Lauften, Pelagiberg, Thürlewang, Zorn, Lemisau, Hasum und Wolfhag sind. Der Pelagiberg ist ein konisch geformter Hügel mit sehr schöner Aussicht.
Das Gebiet umschliesst ausser der
Sitter noch den
Horber-, Rütti- und Horbachweier, die zusammen mit 2 weitern
Weiern zwei
Mühlen und einige andere industrielle Betriebe mit Kraft versehen. Alle diese Gewässer sind reich
an Fischen (besonders Hechten) u. werden von vielen wilden Enten belebt. Gottshaus
gehört zur paritätischen Kirchgemeinde
Bischofszell, doch haben die ö.
Wilen wohnenden Katholiken sich zu einer eigenen Filiale mit Kirche zu
Pelagiberg zusammengetan.
Stationen Bischofszell und Hauptwil der Linie Gossau-Sulgen. In Mollishaus Postablage. In Wilen und Hoferberg je eine Primarschule. 239 Häuser, 676 Ew., wovon 352 Reformierte und 324 Katholiken. Ausgezeichnete Wiesen begünstigen vor allem Viehzucht und Milchwirtschaft. Die Häuser im Appenzeller- und Toggenburgerstil erbaut, so dass die Gegend in manchen Beziehungen jenen Landschaften gleicht. 3 grosse Sennereien, 2 Käsereien. Käse- und Schweinehandel.
Etwas Stickerei. Torfgruben. Längs der
Sitter
Sand- und Kiesgruben. Mächtige Nagelfluhbänke an den von
Waldkirch und
Bernhardzell herabkommenden
Bächen. Das Gebiet früher Eigentum und unter der Gerichtshoheit des Gotteshauses
zu
Bischofszell, dem in seiner Gründungsurkunde die Aufgabe gestellt ward, diesen ihm längs der
Sitter als Eigentum zugewiesenen
Landstrich urbar zu machen und zu besiedeln.
Daher auch der Name der Landschaft. Die von den
Bischofszeller
Chorherren gegründeten Bauernhöfe sind später zu Privateigentum geworden. Auf Boden von Gottshaus
ist 1831 in der Nähe
der st. gallerischen Häusergruppe
Widenhub ein römischer Münzschatz, der sog. Schatz von
Widenhub, aufgefunden worden.