Goos,
Karl, dän. Jurist und Staatsmann, geb. 3. Jan. 1835 auf der Insel Bornholm, wurde 1861 Professor der Rechtsphilosophie, des Strafrechts und des internationalen Rechts in Kopenhagen, 1867 außerordentliches Mitglied des Höchsten Gerichtshofs und 1868 Mitglied einer Kommission zum Entwurf einer Civil- und einer Strafprozeßordnung wie eines Gerichtsverfassungsgesetzes, die ihre Arbeiten unter wesentlicher Unterstützung von Goos 1878 abschloß. Er übernahm 1884 die Leitung des Gefängniswesens und im Aug. 1891 das Kultusministerium. Von seinen vielen gediegenen Schriften sind zu nennen: «Den danske Strafferet» (Bd. 1, Kopenh. 1875; Bd. 2, ebd. 1878), «Strafferetsplejens almindelige Grundsœtninger» (ebd. 1878), «Om Lœgdommere i Straffesager» (ebd. 1878), «Forelœsninger over den danske Strafferets specielle Del» (ebd. 1887), «Forelœsninger over den almindelige Retslœre» (ebd. 1885-92). Mit Hansen veröffentlichte er: «Das Staatsrecht Dänemarks» (in Marquardsens «Handbuch des öffentlichen Rechts», Bd. 4, Freib. i. Br. 1889). Für die «Nordisk Retsencyklopœdi» lieferte er (Heft 5, Kopenh. 1882) die Darstellung des allgemeinen Teils des nordischen Strafrechts, sowie in von Holtzendorffs und Jagemanns «Handbuch des Gefängniswesens» (Bd. 1, Hamb. 1888) die des Gefängniswesens von Großbritannien, der skandinav. Staaten und Rußland.