Gondinet
(spr. gongdina), Edmond, franz. Bühnendichter, geb. zu Laurières (Haute-Vienne), widmete sich anfangs dem Verwaltungsfach, ging aber, nachdem er im Théâtre français und im Gymnase mit den Lustspielen: »Trop curieux« (1863),
»Les victimes de l'argent« (1865) und »Révoltées« (1867) entschiedene Erfolge errungen, ganz zur Bühnendichtung über. Er brachte zunächst die Stücke: »La cravate blanche« (1867),
»Les grandes demoiselles« (1868) und »Gauvaud, Minard et Cie« (1869) mit mehr oder minder Erfolg zur Aufführung, um sich endlich mit dem Lustspiel »Christiane« (1872), das sich durch künstlerische Abrundung, feine Charakteristik und unverwüstliche Heiterkeit gleich sehr auszeichnet, den hervorragendsten Dramendichtern Frankreichs an die Seite zu stellen. Dieselben Vorzüge finden sich in den folgenden Stücken, dem patriotischen Drama »Libres!« und dem Lustspiel »Gilberte« (beide 1874); weniger entsprachen »Les grands enfants«, ein Plaidoyer gegen die Ehescheidung vom Standpunkt der Kinder, und »Les braves gens« (1880) den gehegten Erwartungen.
Die Erfolge Gondinets
im
rein komischen
Genre sind kaum zu zählen; zu den vollendetsten und ergötzlichsten
Stücken dieser
Art gehören: »Panazol«, »Le
[* 2] homard« (1874),
»Le panache« (1875),
»Les convictions de papa« und »Le professeur pour dames« (1877),
»Vieilles couches« (1878),
u. a. Auch in
Gemeinschaft mit andern hat Gondinet
verschiedenes geschrieben,
z. B. »Le plus heureux des trois« mit
Labiche, »L'alouette« mit
Alb.
Wolff (1881) u. a., ferner die
Operntexte »Le roi l'a dit«,
»Lakmé« u. a.