Gondel
(ital. góndola, Verkleinerung von gónda), ein für die
Fahrt auf
Lagunen und
Kanälen berechnetes, spezifisch
venezianisches
Boot, lang; schmal, scharf gebaut, in der Mitte oft von einem gewölbten
Dach,
[* 2] im Vorderteil und Hinterteil
von einem niedrigern leichten
Deck überdeckt, auf welchem die
Ruderer (gondolieri) stehen. Der
Kiel
[* 3] steigt
in seinem vordern Teil ein wenig aufwärts, so daß er schließlich etwas über
Wasser kommt. Der
Vorsteven und der
Hintersteven
steigen steil auf, ersterer von horizontalen Eisenstäben als Zierat durchbohrt und
oben in eine nach außen gewandte Axtschneide
endigend, welcher
Schmuck der Gondel
ihr charakteristisches Aussehen verleiht.
Bei der Schlankheit ihrer Form unter
Wasser fahren die Gondeln
, indem einer oder zwei Leute stehend rudern,
wobei
sie den
Griff des in eine
Gabel eingelegten
Ruders nicht ziehen, sondern stoßen, außerordentlich schnell. In
Venedig
[* 4] vertreten
die Gondeln
völlig die
Stelle des
Fuhrwerks andrer
Städte. Früher, namentlich zur
Blütezeit
Venedigs, wurde in
Ausschmückung der Gondeln
mit kostbaren
Stoffen, Vergoldung etc. großer
Luxus getrieben; jetzt sind sie in der
Regel ganz
schwarz angestrichen.