Goldziher
,
Ignaz, ungar. Orientalist, besonders verdient um die mohammedanische Religionswissenschaft, geb. zu Stuhlweißenburg, [* 2] studierte orientalische Sprachen in Budapest, [* 3] Berlin, [* 4] Leipzig [* 5] und Leiden, [* 6] seit 1872 Privatdozent an der Universität Budapest, bereiste 1873-74 Syrien, Palästina [* 7] und Ägypten [* 8] und hörte mehrere Monate lang die arabischen Vorträge in der Azharmoschee zu Kairo, [* 9] über die er in Ebers' »Ägypten in Wort und Bild« berichtete. Er ist seit 1876 Mitglied der ungarischen Akademie und wurde 1889 zum Mitglied des königlichen Instituts für Niederländisch-Indien im Haag [* 10] gewählt.
Von seinen zahlreichen Schriften nennen wir: »Studien über Tanchum Jeruschalmi« (Leipz. 1870);
»Beiträge zur Geschichte der Sprachgelehrsamkeit bei den Arabern« (Wien [* 11] 1871-73);
»Beiträge zur Litteraturgeschichte der Schi'a« (das. 1874);
»Der Mythos bei den Hebräern und seine geschichtliche Entwickelung« (Leipz. 1876; engl. bearbeitet und vermehrt, Lond. 1877);
»Az Iszlam« (ungar., Budap. 1881);
»Die Zâhiriten, ihr Lehrsystem und ihre Geschichte« (Leipz. 1884);
»Mohammedanische Studien« (Halle [* 12] 1889-90,2 Bde.), außerdem in ungarischer Sprache [* 13] zahlreiche Abhandlungen in den Schriften der ungarischen Akademie.