Goldprobe
,
s. Goldlegierungen.
Goldprobe
251 Wörter, 1'824 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Goldprobe,
s. Goldlegierungen.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Goldprobe,
die Ermittelung des Goldgehalts (Feingehalts) der Goldwaren. Bei Schmuckgegenständen, deren Form nicht zerstört werden darf, bestimmt man den Gehalt annähernd durch die Strichprobe. Dieselbe beruht darauf, daß Legierungen beim Reiben auf der Fläche eines schwarzen ¶
Kieselschiefers (Probiersteins) Striche von dem Goldgehalt entsprechender Farbe geben. Man vergleicht die Farbe des Strichs der zu prüfenden Legierung mit der Farbe des Strichs der Probiernadeln, deren Goldgehalt genau bekannt ist. Zur bessern Erkennung betupft man die Striche mit einem Gemisch von Salpetersäure und Salzsäure. Um genauere Resultate zu erzielen, bedient man sich in den deutschen Münzstätten folgender Untersuchungsmethode. Von den beiden Enden eines Goldbarrens wird eine Probe ausgehauen, davon werden 500 mg genau zur Untersuchung eingewogen, dazu kommt, je nach dem zu erwartenden Goldgehalt, eine wechselnde Menge von Silber, die das 2½fache von der Menge des Goldes betragen muß, und außerdem, je nach dem Kupfergehalt wechselnd, Blei [* 3] in der 8–32fachen Menge des Goldgewichts.
Diese Probe wird in einer Kapelle in der Muffel bei Luftzutritt eingeschmolzen und abgetrieben, bis ein reines Silber-Goldkorn zurückbleibt, während das Kupfer [* 4] durch das sich bildende Bleioxyd verschlackt und von der porösen Kapelle aufgesogen wird. Das aus der Kapelle genommene Korn wird zwischen einem kleinen Walzwerk [* 5] zu einem Bande gestreckt, dies zu einer Rolle aufgewickelt und in einem Kölbchen mit Salpetersäure gekocht, bis alles Silber gelöst ist. Die saure Flüssigkeit wird abgegossen, das Gold [* 6] mit Wasser gewaschen und nach völligem Auswaschen ausgeglüht, wobei das Gold in Form eines zusammenhängenden Röllchens zurückbleibt, dessen Gewicht den Goldgehalt der Probe ergiebt.