Goldfisch
(Carassius auratus
Bleek), ein
Fisch aus der
Gattung
Karausche und der
Familie der
Karpfen,
bis 40
cm lang, zinnoberrot mit prachtvollem Goldglanz und dünnen, einzackigen, jederseits zu drei in einer
Reihe geordneten
Schlundzähnen. Der Goldfisch
stammt aus
China
[* 3] und
Japan, wird dort seit alter Zeit gezüchtet, kam 1611 (1691, 1728?) nach
Europa,
[* 4] wahrscheinlich zuerst nach
Portugal,
[* 5] war zur Zeit der
Pompadour sehr selten und kostbar, hat sich seitdem
über alle Kulturländer verbreitet, ist in
Portugal und auf
Mauritius verwildert und wird vielfach gezüchtet.
Man hat mannigfache
Rassen in roter, weißer, schwarzer, bunter Färbung, selbst
Monstrositäten mit doppelten
Schwänzen etc.
erzielt und betreibt damit einen bedeutenden
Handel. Großartige Züchtereien bestehen im südlichen und
westlichen
Frankreich, im Mohrunger,
Königsberger,
Nimptscher,
Hirschberger und
Liebenwerdaer
Kreis
[* 6]
Preußens
[* 7] und zu Pälz in
Steiermark.
[* 8] Pälz liefert jährlich 100,000 Goldfische.
Man erreicht, daß die Goldfische drei-, selbst viermal im Jahr laichen und sich
sehr frühzeitig färben.
Die
Pflege der Goldfische
im
Zimmer ist sehr einfach. Man sorgt für stets reines, klares
Wasser, vermeidet
beim
Wechsel desselben sorgfältig größere Temperaturabstände, füttert sehr mäßig, am besten mit Ameiseneiern, und reicht
davon, namentlich im
Winter, niemals mehr, als die
Fische
[* 9] sofort verzehren. Man darf nicht zu viele Goldfische
in einem kleinen
Gefäß
[* 10] halten, und das
Wasser muß stets eine große Oberfläche darbieten. Im allgemeinen genügt alle
acht
Tage eine
Fütterung und ein Wasserwechsel. Am besten halten sich Goldfische
in Aquarien, in denen
Wasserpest
(Anacharis)
wuchert, und die groß genug sind, um mehrere Goldfische
aufnehmen zu können. Man kann die Goldfische gewöhnen, auf ein
Zeichen mit der
Glocke herbeizuschwimmen und
Futter aus der
Hand
[* 11] zu nehmen.