Golde
,
tungus. Volksstamm am Flusse Amur in Ostasien, von der Mündung des Sungari östlich bis zu der des Flusses Gorin sowie auf chines. Gebiet längs des Sungari bis zur Stadt Sansin, und längs des Ussuri bis 44° 45' nördl. Br. Ihre eigentliche Heimat scheint das Ussurigebiet zu sein. Bei den Chinesen heißen sie Jü-phi-ta-tse, d. i. Fischhäuter, weil sie sich zum Teil (besonders die am Amur) mit Fischhäuten kleiden. Sie selbst nennen sich am Ussuri Chodseng. Ihre Zahl beträgt auf russ. Gebiet 2500 Seelen; die Sprache [* 2] steht unter allen tungus.
Dialekten dem Mandschu am nächsten. Die Golde
sind Schamanen, erweisen dem
Bär,
Tiger und Panther göttliche
Verehrung und leben in Polygamie.
Ihre Hauptbeschäftigung ist Fischfang und Jagd, doch sind sie auch in Schmiede- und
Tischlerarbeiten
geschickt, überhaupt fehlt es ihnen nicht an Gewandtheit und geistigen Fähigkeiten.
Vor der
Vereinigung des
Amurgebietes mit
Rußland standen die Golde
unter mandschurischen
Beamten, zahlten aber schon
Rußland einen
Tribut (Jassak)
an
Zobelfellen. –
Vgl. von Schrenck, Reisen und Forschungen im Amurlande (Bd. 3, Lief. 1, Petersb. 1881).