Goldmonocyanid (Goldcyanür) AuCN entsteht bei Zersetzung des Tricyanid (s. Goldcyanid,
Bd. 7), aus Goldhydroxyd und Blausäure, aus Kaliumgoldcyanür und Salzsäure. Es bildet ein mikrokristallinisches gelbes Pulver,
ist geruch- und geschmacklos, trocken luftbeständig, färbt sich im feuchten Zustand am Lichte grünlich, ist unlöslich
in Wasser, Alkohol und Äther, zerfällt beim Erhitzen in Gold und Cyan, löst sich in heißer Kalilauge unter
Abscheidung von Gold als Kaliumgoldcyanür AuK(CN)2 ^[AuK(CN)2]. Dies entsteht auch aus Goldhydroxyd, Goldchlorid und
Knallgold mit Cyankalium; es bildet farblose Kristalle, schmeckt salzig-süßlich, dann metallisch, löst sich in Wasser, wenig
in Alkohol und wird durch Säuren erst beim Erwärmen zersetzt. Man benutzt Goldcyanür bei Skrofulose, Tuberkulose und Amenorrhöe.
Das Tricyanid ist ein außerordentlich starkes Bakteriengift und wird gegen Lungentuberkulose angewandt.