jeder als Gott verehrte körperliche Gegenstand, besonders das Abbild einer
Gottheit, mag dasselbe ein Naturprodukt
oder durch die (plastische)
Kunst geschaffen sein. Die Verehrung von Götzenbildern oder
Götzen
(Götzendienst)
ist eine höhere
Stufe des
Fetischismus (s. d.) und findet sich bei Völkern, welche zwar nicht mehr
der niedersten Wildheit angehören, aber höchstens einen mittlern
Grad von
Zivilisation erreicht haben, wie die
Juden in der
Zeit, wo sie Hausgötzen und das
goldene Kalb verehrten.
Doch wurden von den
Kirchenvätern in ihrer
Polemik gegen das
Heidentum auch die auf einem höhern Standpunkt stehenden
Religionen
der Ägypter, Griechen und
Römer
[* 2] als
Götzendienst gebrandmarkt, weil dieselben ihre Götzenbilder vielfach nicht bloß als
Repräsentanten der
Götter, sondern als von ihnen beseelte Leiber derselben ansahen. Mit den
Heiligenbildern
der christlichen
Kirche geschieht indessen vielfach dasselbe.
Vgl.
Scholz,
Götzendienst und Zauberwesen bei den alten
Hebräern
und den benachbarten Völkern (Regensb. 1877).