Dorf im schweizer. Kanton und Bezirk Uri, 1109 m ü. M., an der Reuß und an der Gotthardstraße
da gelegen, wo man, dem Bergpaß sich nähernd, die Felsschlucht der Schöllenen betritt, mit (1880) 2990 Einw., darunter 2285 Italiener.
Hier ist der nördliche Eingang des 14,9 km langen Tunnels der Gotthardbahn, wie Airolo die südliche Pforte ist. Ursprünglich
ein Weiler, zur Gemeinde Wasen gehörig, hat Göschenen sich seit dem Bau der Eisenbahn sehr erweitert. Das linksseitige
einsame Alpenthal, welches hier in das Reußthal einmündet, heißt Göschenenthal, aus welchem, von den Gletschern der Dammagrupge
^[richtig: Dammagruppe] genährt, die ungestüme Göschener Reuß dem Hauptfluß zuströmt.
oder Geschenen, italienisch Casinotta (Kt. Uri).
1100 m. Gem. und Pfarrdorf, in dem hier engen
und wilden Reussthal, am Eingang zur berühmten Felsschlucht der Schöllenen und zum grossen Gotthardtunnel, am linken Ufer
der Reuss und an der Mündung der Göschener Reuss.
Station der Gotthardbahn.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
im Sommer Postwagen
Göschenen-Andermatt-Oberalp-Chur und Göschenen-Andermatt-Hospenthal-Furka-Brig.
Gemeinde, mit Abfrutt, Göscheneralp und
Wüest: 85 Häuser, 773 Ew. (wovon 62 Reformierte);
Dorf: 66 Häuser, 639 Ew. Land- und Alpwirtschaft.
Fremdenindustrie.
Verkauf von Bergkrystallen.
Forellenfang. Bergführerstation.
Gasthöfe. Schöne katholische Kirche, ganz aus Granit erbaut.
Steinbrücke hoch über der Göschener Reuss, die die zur Durchlüftung des Gotthardtunnels bestimmten Maschinen treibt.
Denkmal
von Louis Favre, des Erbauers des Tunnels.
Wohnort des Dichters Ernst Zahn.
Göschenen war früher Zollstätte
für die über den Gotthardpass von Italien kommenden oder dorthin gehenden Waaren. 1291: Geschendon;
1294: Geschindon;
1334:
Geschinon. Von Geschi oder Gäschi, einem romanischen Dialektausdruck für Hütte, kleines Haus herzuleiten.