Godeffroy
(spr. -frŏa), Johann Cesar, Kaufmann, geb. zu Kiel, [* 2] trat 1830 in das von seinem Großvater errichtete Hamburger Geschäft und verschaffte demselben wohlbegründeten Weltruf. Er errichtete auf den Inseln der Südsee, besonders auf den Samoa- und Tongainseln, 45 Niederlassungen und Agenturen, in denen die Kultur der Kokospalme, der Baumwolle, [* 3] des Kaffees und Zuckers sowie die Perlmutterfischerei betrieben wurden. Daneben suchte er die Erforschung der Südseeinseln und Nordostaustraliens mit allen Mitteln zu fördern und begründete 1861 ein Museum in Hamburg, [* 4] für welches er zahlreiche Reisende nach der Südsee entsandte, die lediglich wissenschaftliche Zwecke verfolgen durften.
Das zusammengebrachte natur- und kulturhistorische
Material wurde den Forschern zur
Verfügung gestellt, und es haben unter
andern
Peters,
Finsch, Hartlaub,
Günther,
Dohrn,
Semper,
Agassiz,
Kölliker, Luerssen die verschiedenen Tierklassen
und Pflanzenfamilien bearbeitet. Die
Resultate dieser Untersuchungen wurden im
»Journal des
Museum Godeffroy«
(Hamb. 1871-79, 14 Hefte)
publiziert. 1879 trat eine Stockung des
Geschäfts ein, der
Handel Deutschlands mit den Samoainseln
ging an die Deutsche
[* 5]
Handels- und
Plantagengesellschaft der
Südsee über, und seit 1885 begann Godeffroy
das
Museum aufzulösen. Den wertvollen
ethnographischen Teil desselben erwarb das
Museum für
Völkerkunde in
Leipzig.
[* 6] Godeffroy
starb