Godeau
(spr. goddoh), Antoine, franz. Schriftsteller, geb. 1605 zu Dreux, war ein Verwandter Conrarts (s. d.) und Mitglied von dessen gelehrter Gesellschaft, die seinen Versen großen Beifall spendete. Auch zu den ständigen Gästen des Hôtel Rambouillet gehörte er und erhielt dort seiner niedlichen Gestalt und Galanterie wegen den Beinamen »Nain de la princesse Julie« (d. h. Zwerg des Fräuleins von Rambouillet). 1635 zum Mitglied der Akademie ernannt, erhielt er ein Jahr später von Richelieu für eine Paraphrase des »Benedicite« das Bistum Grasse und starb in Vence. Seine »Œuvres poétiques«, Oden, Paraphrasen, Psalmen etc. enthaltend (1660-63, 3 Bde.),
wurden von seinen Zeitgenossen als Muster angesehen. Auch schrieb er eine »Histoire de l'Église« (Par. 1663-78, 5 Bde.); »Fastes de l'Église«, ein Gedicht von über 15,000 Versen (1674), u. a.
Vgl.
Tisserand, A. Godeau
(Par. 1876).