Gobelins
(franz., spr. gobb'läng), gewebte, als Wandbekleidung
dienende
Teppiche, welche ihren
Namen von einem im 15. Jahrh. lebenden
Pariser Färber,
Gilles Gobelin, erhalten
haben. Dessen Nachkommen begründeten eine Teppichfabrik, welche durch
Colbert angekauft und 1662 neu organisiert wurde, indem
man darin die bis dahin zerstreuten Werkstätten von
Haute- und
Basselisseweberei vereinigte. Die Erzeugnisse dieser
Fabrik
erhielten den
Namen Gobelins
, welcher für die ganze
Gattung solcher
Teppiche, auch wenn sie anderswo gewebt waren, üblich
wurde.
Weberei

* 2
Weberei.
Bis zum Beginn der siebziger Jahre des 19. Jahrh. wurden als
Vorlagen Gemälde benutzt. Erst seit dieser Zeit wurden mit Rücksicht
auf die stilistischen
Gesetze der
Weberei
[* 2] von hervorragenden Malern
(Ehrmann, Machard, Mazerolle) besondere
Vorlagen angefertigt,
wodurch die Gobelins
weberei einen neuen Aufschwung erhielt. Die
Pariser Gobelins
werden in Hautelisse ausgeführt.
Der
Preis für Gobelins
steigt bis auf 4000
Frank für das Quadratmeter. Ein
Arbeiter fertigt im
Durchschnitt 1-1,20 m im Jahr an.
Eine zweite vom
Staat erhaltene Gobelins
manufaktur befindet sich in
Beauvais, wo vornehmlich kleinere Gobelins
zu
Füllungen und
Gobelins
stoffe
für
Möbel
[* 3] angefertigt werden. Über Gobelins
im weitern
Sinn, über flandrische, vlämische und andre Wandteppiche
und über die Herstellung derselben s.
Tapeten und
Teppiche.