Christian Gottlob, Chemiker, Neffe von Samuel Gottlieb Gmelin, geb. zu
Tübingen,
[* 2] bereiste 1814–18
Frankreich, Norddeutschland,
Schweden,
[* 3]
Norwegen und England und wurde hierauf Professor der
Chemie und
Pharmacie zu
Tübingen,
wo er starb. Er zählte zu den hervorragenden Chemikern seiner Zeit und hat viele
Schüler
hinterlassen.
Außer zahlreichen Einzelforschungen veröffentlichte er die «Einleitung in
die
Chemie» (2 Bde., Tüb.
1833–37).
Joh.
Georg,
Botaniker, geb. zu
Tübingen, Sohn des Chemikers
JohannGeorgGmelin (geb. gest.
studierte in
Tübingen, ging dann 1727 nach
Petersburg,
[* 4] wo er bei der
Akademie der Wissenschaften thätig
war und 1731 ord. Professor der
Chemie und der Naturgeschichte wurde. Auf kaiserl.
Befehl ging er 1733 in
Begleitung Delisles,
Müllers und
Behrings nach
Sibirien, um dieses Land genauer zu untersuchen, von wo er erst 1743 zurückkehrte. Hierauf
machte er 1747 eine
Reise nach seinem Vaterlande und wurde 1749 ord. Professor der
Botanik und
Chemie zu
Tübingen, wo er starb.
Seine
«FloraSibirica» (hg. von Pallas, 4 Bde., Petersb.
1747–69) und die
Beschreibung seiner
«ReisedurchSibirien» (4 Bde., Gött.
1751–52) sind seine Hauptwerke.
Leopold, Chemiker, geb. zu Göttingen,
[* 5] widmete sich chem.
und mediz.
Studien zu Göttingen,
Tübingen und
Wien.
[* 6] 1813 habilitierte er sich zu
Heidelberg,
[* 7] wo er 1814 zum außerord., 1817 zum
ord. Professor der
Chemie aufrückte. 1851 trat er in den
Ruhestand und starb zuHeidelberg.
Seinen Ruf begründete Gmelin durch sein «Handbuch der theoretischen
Chemie» (2 Bde., Frankf. 1817–19); 4. Aufl.,
vollendet von Schloßberger und List, Heidelb. 1841–55; neu bearbeitet von Kraut in 2
Abteilungen u. d. T.: «Handbuch der
Chemie.
AnorganischeChemie», 6. Aufl., 3 Bde.,
ebd. 1875–86, und «Handbuch der organischen
Chemie», 4. Aufl., 5 Bde.,
ebd. 1860–75). Wichtige Beiträge zur organischen
Chemie lieferte Gmelin gemeinschaftlich mit
Tiedemann in «Versuche über die
Wege, auf welchen
Substanzen aus dem
Magen
[* 8] und
Darmkanale in das
Blut gelangen» (Heidelb. 1820) und «Die
Verdauung» (2 Bde., ebd. 1826–27; 2. Aufl.
1831). Auch ist noch G.s «Versuch eines neuen chem.
Mineralsystems» (ebd. 1825) zu nennen.
Samuel Gottlieb, Neffe von
JohannGeorgGmelin, geb. zu
Tübingen, studierte daselbst bis 1763, bereiste
dann
Holland
und
Frankreich, folgte 1767 einem Rufe an die
Akademie zu
Petersburg und trat hierauf 1768 mit Pallas, Güldenstädt
und Lapuchin eine naturhistor.
Reise durch
Rußland an. Auf der Rückreise wurde er 1774 von dem Chan der
Chaitaken festgenommen und starb 27. Juli zu Achmetkent. Seine wichtigsten
Schriften sind die
«Historiafucorum» (Petersb. 1768)
und seine
«Reisen durch
Rußland» (4 Bde., ebd.1770–84).