Glyptodon
,
s. Gürteltier und Zahnlücker. [* 2]
Glyptodon
239 Wörter, 1'755 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Glyptodon,
s. Gürteltier und Zahnlücker. [* 2]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Glyptodon
hat Owen eine jetzt in mehrere Untergattungen (Chlamydothermium, Panochthus) geteilte Gattung riesiger fossiler Panzertiere genannt, welche zwar den heutigen Gürteltieren in vielen Beziehungen nahe standen, aber doch in andern wesentlich abwichen. Sie erreichten die Größe des Tapirs oder Nashorns, hatten einen runden, abgestutzten Kopf wie die Faultiere und mit diesen auch einen absteigenden Fortsatz am Jochbeine gemein. Die Kiefer trugen nur wurzellose Backzähne, die durch tiefe Einkerbungen von beiden Seiten her in rautenförmige Prismen zerlegt scheinen.
Auf dem oben nur sehr dünnen Schädel befand sich eine, wie der übrige Panzer, aus einzelnen Stückchen zusammengesetzte Deckplatte. Der Hautpanzer, welcher den ganzen Körper vom Halse bis zum Schwanze umschließt und nur am Bauche offen ist, zeigte keine Ringe, wie der Panzer der Gürteltiere, sondern bildete ein Zusammenhängendes, aus einzelnen, meist sechseckigen, oft mehrere Centimeter dicken Knochenstückchen zusammengesetztes Schild. [* 3] Die Tiere konnten sich also nicht zusammenrolln, wie die Gürteltiere. Der Schwanz stak in einer ebenso gebildeten Röhre, die bald aus Ringen, bald aus einem Stücke ¶
gebildet ist. Die kurzen, stämmigen Füße waren mit großen, zum Scharren geeigneten Sichelkrallen bewaffnet. Die Reste
dieser Tiere, besonders Glyptodon
clavipes (s. Armadill und Tafel: Zahnarme Säugetiere II,
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Fig. 5), finden sich häufig in den Pampasschichten
Südamerikas. Nach Ameghino dienten die Panzer den vorweltlichen Menschen mehrfach als Wohnstätte. Ganze Skelette
sind jetzt nicht nur in dem Museum von Buenos-Aires, das eine ausgezeichnete Sammlung enthält, sondern auch in verschiedenen
Museen von Europa.
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