Glykoside
oder Glukoside, organische Pflanzenstoffe, die durch Fermente oder durch Alkalien oder Säuren unter Aufnahme von Wasser derartig gespalten werden, daß als eins der Spaltungsprodukte eine Zuckerart, meist Traubenzucker, gebildet wird. Sie sind also ätherartige Verbindungen der Zuckerarten. Als Beispiel diene das Amygdalin (s. d.), das durch das Emulsin (s. d.) oder beim Erwärmen mit verdünnten Säuren in Traubenzucker, Bittermandelöl und Blausäure gespalten wird: ¶
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C20H27NO11 + 2H2O | = C6H5.CHO | + HCN | + 2C6H12O6 |
Amygdalin | Bittermandelöl | Blausäure | Zucker. |
Andere bekannte Glykoside
sind Äsculin (s. Äsculetin), Arbutin, Helicin, Hesperidin, Koniferin, Myronsäure, Phlorizin, Quercitrin,
Salicin, Saponin u. s. w. (S. die betreffenden Artikel.) -
Vgl. O. Jacobsen, Die Glykoside
(Bresl. 1887).