oder Glukose, Bezeichnung einerseits für
Traubenzucker (s. d.), andererseits für alle Zuckerarten von der
Zusammensetzung C6H12O6, die zu der Gruppe des
Traubenzuckers gehören, also Lävulose (s.
Fruchtzucker),
Mannose (s. d.),
Galaktose (s. d.),
Acrose (s. d.). Sie krystallisieren meist, sind in Wasser sehr leicht, in
absolutem
Alkohol schwer, in
Äther nicht löslich.
Ihrer chem. Konstitution nach sind sie
Keton- oder Aldehydalkohole: sie reduzieren
alkalische Kupferlösungen
(Fehlingsche Lösung), vergären leicht durch
Hefe
[* 2] u. s. w. Sie entstehen meist
durch Spaltung unter Wasseraufnahme aus den
Kohlehydraten der Rohrzucker- und Stärkegruppe. Es kann dies sowohl durch die
Wirkung von Fermenten, als auch von verdünnten Säuren in der Wärme
[* 3] bewirkt werden. Auch durch
Oxydation sechswertiger
Alkohole,
wie des
Mannits (s.d.), und in neuester Zeit durch
Synthese sind Glykose erhalten worden.
Zur Gewinnung eines reinern Produkts preßt man die in Kristallisation befindliche Masse in starken hydraulischen Pressen (Preßzucker),
um den Sirup abzuscheiden, schmelzt wohl auch den gepreßten Zucker
[* 12] (hart kristallisierter Zucker), oder man läßt aus der
weniger stark eingekochten Masse den Sirup von den Kristallen abfließen und trocknet letztern auf Gipsplatten
in der Trockenstube. 1 Ztr. Stärke liefert etwa 1 Ztr. Zucker oder 1,5 Ztr. Sirup. Auch Holzfaser, Flechten,
[* 13] Lumpen etc. geben
bei Behandlung mit Schwefelsäure Traubenzucker; doch kann die aus solchen Materialien gewonnene zuckerhaltige Flüssigkeit nur auf Spiritus
[* 14] verarbeitet werden.
Der Traubenzucker des Handels enthält 60-76 Proz. reinen Traubenzucker, 9-17 Proz.
Dextrin, 11-25 Proz. Wasser, 2-7 Proz. fremde Bestandteile. Reinen Traubenzucker erhält man durch Lösen von Rohrzuckerpulver in salzsäurehaltigem
Alkohol und Verdampfen der Lösung zur Kristallisation. Traubenzucker bildet meist warzig-krümelige, farb- und geruchlose Massen mit 1 MolekülKristallwasser, schmeckt weniger süß als Rohrzucker (man braucht 2,5mal so viel Traubenzucker als Rohrzucker, um
demselben VolumenWasser dieselbe Süßigkeit zu erteilen), löst sich in 1,3 Teilen kaltem, in allen Verhältnissen
in kochendem Wasser, auch in Alkohol, dreht die Ebene des polarisierten Lichts nach
rechts (daher Dextrose), erweicht bei 60°,
wird bei 100° wasserfrei, schmilzt bei 146°, zersetzt sich bei 170° und gibt in höherer TemperaturKaramel.