Gloucester
shire
(spr. glóssterschir), Grafschaft im südwestlichen England, wird nördlich von der Grafschaft Worcester, nordöstlich von Warwick, östlich von Oxford, [* 2] südlich von Wilts und Somerset, westlich von Monmouth und Hereford begrenzt und hat 3171 qkm (57,6 QM.) Flächeninhalt. Die Grafschaft besteht aus drei Gebieten, nämlich den aus oolithischem Gestein gebildeten Cotswoldhügeln (346 m) im O., dem an Steinkohlen reichen Deaner Wald im W. und der beide trennenden, sehr fruchtbaren Thalebene des Severn.
Außer dem letztern sind
Wye (Grenzfluß gegen
Monmouth) und
Avon (gegen
Wilts) die wichtigsten
Flüsse.
[* 3] Gloucester
shire hatte 1881: 572,433
Einw. seit 1871 war die
Bevölkerung
[* 4] um 7,1 Proz. gestiegen. An Bodenschätzen bietet
das Land
Steinkohlen,
Eisen,
[* 5]
Kalk und
Bausteine.
Ackerbau und
Viehzucht
[* 6] sind von Bedeutung; namentlich ist das
Thal
[* 7] des
Severn wegen
seiner Obstzucht berühmt
(Äpfelwein). Auch die
Milchwirtschaft leistet Bedeutendes, und der Gloucesterkäse
steht dem von
Cheshire kaum nach.
Von der Gesamtoberfläche sind 39,8 Proz. Ackerland, 6,6 Proz. Wald, 42,4 Proz. Wiesen. Der Viehstand betrug 1885: 26,455 Ackerpferde, 129,926 Stück Hornvieh, 393,149 Schafe, [* 8] 68,353 Schweine. [* 9] Die Industrie ist von Bedeutung. Am wichtigsten sind die Tuchfabriken (1881: 4403 Arbeiter), die Eisenhütten (1512 Arb.), Maschinenbau (1974 Arb.), Baumwollfabriken (1321 Arb.), Seidefabriken (511 Arb.), Schiffbau, Porzellanfabriken und Glashütten. Hauptstadt ist Gloucester.