Glossolalie
eine eigentümliche Erscheinung religiöser Verzückung in den ältesten Christengemeinden, nicht, wie die
Darstellung des
Lukas vom Pfingstfeste es sagenhaft ausschmückt
(Apostelgesch. 2,1. fg.), ein wunderbares
Reden in fremden, dem
Redenden selbst unbekannten
Sprachen, sondern, wie die
Beschreibung des
Paulus (besonders
1 Kor.
14). beweist, ein Reden in unverständlichen
Lauten, wobei das wache
Bewußtsein zurücktrat. Die älteste Christenheit sah
in diesen ekstatischen Gebetslauten einen Hauptbeweis für das «Herabgekommensein»
des
Heiligen
Geistes auf die Betenden, und rechnete die Glossolalie
daher unter die
Geistesgaben (s. d.), deren die
Gläubigen gewürdigt worden seien. Späterhin trat die Glossolalie
von selbst zurück. Doch traten ähnliche Erscheinungen
noch bei den Kamisarden (s. d.) und Irvingianern (s. d.)
hervor. –
Vgl. Hilgenfeld, Die in der alten Kirche (Lpz. 1850).