Globuliten
,
mikroskopisch kleine, optisch isotrope sphäroidale Gebilde, die, zu den sog.
Krystalliten gehörend, die primitive Form darstellen, in der ein krystallisationsfähiger Körper sich aus einem
Medium ausscheidet,
das ihm einen gewissen
Widerstand entgegensetzt. Die rundlichen Globuliten
reihen sich mitunter durch gegenseitige
Anziehung in einer
linearen oder etwas gekrümmten
Richtung kettenförmig aneinander und erzeugen so die Margariten; verschwimmen
sie durch direkte Berührung dabei zu länglichen
Nadeln,
[* 2] so entstehen die sog. Longuliten. Globuliten
des Schwefels können z. B.
beobachtet werden, wenn man eine Mischung aus zwei Lösungen bereitet, deren eine aus Schwefel in Schwefelkohlenstoff, deren
andere aus
Canadabalsam, ebenfalls in Schwefelkohlenstoff gelöst, besteht, und dann einen
Tropfen einer
solchen Mischung auf einem Glastäfelchen unter dem Mikroskop
[* 3] verdunsten läßt.
Andere aus Silikaten bestehende Globuliten
scheiden sich in reicher Menge in den künstlichen Hochofenschlacken
aus. Auch die rundlichen, meist gelblich oder bräunlich gefärbten Körnchen, die sich oft in unendlicher Anzahl als
unvollkommen gebildete Ausscheidungsprodukte in der Glasbasis z. B. der
Basalte und mancher
Melaphyre finden, werden wohl mit
Recht zu den Globuliten
gerechnet, ebenso wie die rundlichen winzigen Partikel, aus denen so viele kieselige Kügelchen
zusammengesetzt erscheinen. –
Vgl. Vogelsang, Die Krystalliten (hg. von Zirkel, Bonn [* 4] 1874).