Glérolles
(Château de) (Kt. Waadt,
Bez. Lavaux,
Gem.
Rivaz). 380 m. Altes
Schloss, am N.-Ufer des
Genfersees, 700 m
ö.
Rivaz und 300 m von der Station
Rivaz der Simplonbahn, zwischen dem
See und der Strasse von
Lausanne ins
Rhonethal. Muss ums
Jahr 1160 von Landry de Durnes,
Bischof von
Lausanne, erbaut worden sein, um den Eingang in das der Kirche gehörende Gebiet
zu verteidigen. 1271 erhielt Hugues de
Palézieux die Burg Glérolles
zusammen mit dem Majorat von
Saint Saphorin zu
Lehen,
worauf 1303 beide wieder an den
Bischof zurückfielen.
Später ist die Burg von Aymon und Sébastien de Montfaucon z. T. restauriert worden; sie diente sowohl als Feste wie als Gefängnis und enthielt Kerker und Folterkammer. Nach der Befreiung der Waadt von der Berner Herrschaft ging sie 1798 in das Eigentum des Staates und 1803 in Privatbesitz über. Der einstige viereckige Burgturm wurde teilweise abgetragen, weil er einer Weinrebenanlage vor der Sonne stand; heute stehen von ihm nur noch die Fundamente und ein erstes Stockwerk.
Die Ueberlieferung erzählt, dass hier einst eine Stadt Glérolles
gestanden habe, die von
Rivaz bis
Saint Saphorin gereicht
haben soll. Da der jetzige
Ort
Saint Saphorin im Mittelalter zeitweise den Namen Glérolles
geführt hat, wäre es möglich,
dass er als ein Ueberrest dieser ehemaligen Stadt angesehen werden darf. Diese soll dann durch die Wasserwoge
zerstört worden sein, die der im Jahre 563 in den
Genfersee niedergegangene
Bergsturz von
Tauretunum verursacht hat. Im 12. Jahrhundert:
Glerula; 1316: Gleyrola.