Gleiwitz
,
[* 1] Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Oppeln,
[* 3] Hauptort des
Kreises
Tost-Gleiwitz, 227 m ü. M., an der
Klodnitz und den
Linien
Kosel-Oswiecim, Gleiwitz
-Schwientochlowitz,
Gleiwitz-Morgenroth und Gleiwitz
-Gleiwitzhütte, hat eine evangelische u. eine kath.
Pfarrkirche, eine altkatholische
Gemeinde, eine
Synagoge, ein katholisches und ein evang. Waisenhaus, ein
Krankenhaus,
[* 4] ein
Asyl
für alte, verarmte
Bürger, ein öffentliches Schlachthaus, Gasleitung und (1885) mit der
Garnison (2
Infanterie-Bataillone Nr. 18 u. 1
Eskadron
Ulanen Nr. 2) 17,658 meist deutsche Einwohner, darunter 3202
Evangelische, 12,584
Katholiken und 1872
Juden. Gleiwitz
ist
Mittelpunkt des kommerziellen
Verkehrs der
Bergwerks- und Hüttendistrikte Oberschlesiens.
Außer der königlichen
Eisengießerei
[* 5] Gleiwitzer
Hütte mit Hochofengießerei und großer Maschinenbauanstalt
(800
Arbeiter) hat Gleiwitz
bedeutende
Eisengießereien,
Maschinen- und Dampfkesselbau,
Metallgießerei,
Fabriken für
Gasröhren,
Eisen-
und Drahtwaren,
landwirtschaftliche Maschinen,
Papier,
Zement, eine große Schamottefabrik,
Glashütte und Glasschleiferei, Dampftischlerei
etc. Dem Handelsverkehr dienen eine Reichsbankstelle, eine Getreidebörse und mehrere Bankinstitute.
hat ein
Gymnasium, eine
Oberrealschule und ist Sitz eines
Landgerichts (für die sechs
Amtsgerichte zu Gleiwitz
,
Nikolai,
Peiskretscham,
Pleß,
Tost und
Zabrze) und eines königlichen Hüttenamtes. Der
Magistrat zählt 9, die Stadtverordnetenversammlung 36 Mitglieder.
Der Ursprung der Stadt fällt in das 12. Jahrh.
Vgl. Nitsche, Geschichte der Stadt Gleiwitz
(Gleiw. 1886).