«Mitteilungen über einige aus meiner Sammlung stammende sabäische
Inschriften»
(Prag
[* 3] 1886),
«Skizze der Geschichte und Geographie
Arabiens von den ältesten
Zeiten bis zum
Propheten Muhammad» (Heft 1,
Münch. 1889; Bd. 2, Berl. 1890)
u. a. dargestellt. Gegenwärtig (1893) ist Glaser mit Erfolg in
Arabien thätig.
Julius, vorher Josua, österr. Jurist und Staatsmann, geb. zu
Postelberg in
Böhmen,
[* 4] von jüd. Abkunft, trat später zum
Christentum über, studierte in
Wien
[* 5] und Zürich
[* 6] die
Rechte, habilitierte
sich 1854 an der
WienerUniversität für österr.
Strafrecht und wurde 1856 außerord. und 1860 ord. Professor daselbst. 1868 als
Sektionschef in das Unterrichtsministerium berufen, kehrte er, als das Ministerium Hasner abtreten mußte, 1870 zu
seinem akademischen Lehramte zurück und wurde vom niederösterr.
Landtage in das österr. Abgeordnetenhaus entsendet.
Bei den Neuwahlen von 1871 ward er von der innern Stadt
Wien in den Landtag
und von diesem in den
Reichstag gewählt und 1873 direkt in den Reichsrat abgeordnet, dem er bis 1879 angehörte.
Am zum Minister der Justiz in das Ministerium
Auersperg berufen, wurde er bei Niederlegung dieses
Amtes 1879 zum
Generalprokurator am
Wiener Kassationshofe ernannt und starb in
Wien. Glaser ist der Schöpfer einer neuen Strafprozeßordnung
(Jury) sowie der
Entwürfe des Strafgesetzbuchs und der Civilprozeßordnung (mündliches
Verfahren). Er
schrieb: «Das engl.-schott.
Strafverfahren»
(Wien 1850),
«Sammlung strafrechtlicher
Entscheidungen des
k. k. Obersten Gerichtshofs»
(3 Bde., ebd. 1872),
«Handbuch des (deutschen)
Strafprozesses», Bd. 1 (Lpz.
1883),
«Beiträge zur
Lehre
[* 8] vom
Beweis» (ebd. 1883). MitUnger und Jos.
Walther gab er eine «Sammlung von civilrechtlichen
Entscheidungen
des
k. k. Obersten Gerichtshofs» (20 Bde.,
Wien 1859–85) heraus.