Glais
-Bizoin
(spr. glä bisŏäng), Alexandre, franz. Politiker, geb. zu Quintin (Depart. Côtes-du-Nord), betrat 1822 die Advokatenlaufbahn und gehörte als Demokrat und Republikaner zu den eifrigsten Gegnern der Restauration. Nach der Julirevolution vom Arrondissement Loudéac zum Deputierten erwählt, vertrat er seinen Wahlbezirk bis 1848. Nach der Februarrevolution wurde er vom Depart. Côtes-du-Nord in die Constituante gesandt, wo er größtenteils mit der Bergpartei stimmte.
Das J. 1863 brachte ihn wieder als Oppositionsmann für das Depart.
Côtes-du-Nord in die Kammer. Glais
-Bizoin
unterlag zwar 1869 bei
den allgemeinen
Wahlen, wurde jedoch Nov. 1869 von der republikanischen Partei in
Paris
[* 2] durchgebracht und nach dem
Sturze des
Kaiserreichs in die Provisorische Regierung berufen. In die Nationalversammlung von
Bordeaux
[* 3] gewählt, siedelte er mit dieser nach Versailles
[* 4] über, ließ sich aber fast nie auf der
Tribüne hören. Auch als Schriftsteller
hat sich Glais
-Bizoin
versucht; man hat von ihm zwei
Lustspiele: «Une vraie Bretonne ou un
cas pendable» (1864) sowie «Le
[* 5] vrai courage
ou un duel en trois parties» (1862),
die nicht ganz ohne dichterischen Wert sind. Im Juni 1868 rief Glais
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im
Verein mit Hérold, Pelletan u. a. die demokratische Wochenschrift «La
Tribune française», deren Herausgeber er wurde, ins Leben. 1872 veröffentlichte
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er ein Werk: «Dictature de cinq mois», einen Beitrag zur Geschichte der Regierung der nationalen Verteidigung. Er starb zu Lamballe.