Gladiolus
L.
(Siegwurz,
Netzschwertel), eine
Gattung aus der
Familie der Iridaceen, ausdauernde
Gewächse mit von
braunen, parallel- oder netzfaserigen
Scheiden umgebenen
Knollen,
[* 2] einfachen, am
Grund beblätterten
Stengeln, linien- oder schwertförmigen
Blättern, sehr schönen, ährenständigen, nach einer Seite gerichteten, fast zweilippigen, trichterförmigen
Blüten und
häutiger, dreikantiger, vielsamiger
Kapsel. Etwa 90
Arten am
Kap und im tropischen
Afrika,
[* 3] in den Mittelmeerländern und im
Orient. Gladiolus
communis L., in Südeuropa, hat einen 1 m hohen
Stengel
[* 4] und schöne purpurrote, weiße oder
fleischfarbige, fast rachenförmige
Blüten.
Die Wurzel [* 5] dieser Pflanze, von etwas süßlichem Geschmack und schwach veilchenartigem Geruch, war sonst als runde Siegwurzel, Allermannsharnisch, Ackerschwertelwurzel gebräuchlich. Man hielt sie besonders als wundenheilendes Mittel für wirksam und trug sie als Amulett gegen Hieb-, Stich- und Schußwunden bei sich.
Von Gladiolus
byzantinus Mill., in
Kleinasien,
mit purpurroten
Blüten, Gladiolus
cardinalis
Curt, am
Kap, mit blaugrünen Blättern und scharlachroten
Blüten, Gladiolus
floribundus
Jacq.,
am
Kap, mit großen, blaß rosenroten oder fleischfarbigen
Blüten mit fast gleichem, kreiselförmigem
Rand, Gladiolus
ramosus
Murr.,
vom
Kap, mit leuchtend fleischfarbigen, weiß gezeichneten
Blüten, und von Gladiolus
natalensis
Reinw. (psittacinus
Hook.), aus
Natal, mit gelben, am
Rand rotgestreiften
Blüten sind eine große Anzahl
Varietäten und Hybriden erzeugt worden.
Von Gladiolus
cardinalis und psittacinus stammen die mannigfaltigen farbenprächtigen
Genter Gladiolen (Gladiolus
gandavensis hort.)
ab, die im freien Land und im
Topf kultiviert werden.
Gladiolus
edulis Burchell, in Südafrika,
[* 6] hat eine fast
zusammengesetzte
Ähre mit schönen
Blumen und eßbare Zwiebelknollen.
Von Gladiolus
segetum
Ker., in
Europa,
[* 7] mit etwa 4
cm langen, purpurroten,
rachenförmigen
Blumen, ist die
Wurzel wahrscheinlich das Xiphion des
Dioskorides, welches er sowohl als Wundmittel wie auch
als Aphrodisiakum und als
Mittel bei
Amenorrhöe angibt. Auch wurde diese
Wurzel unter das
Mehl
[* 8] gemengt und
gebacken.