Glücksburg,
Flecken und Seebad im Landkreis Flensburg des preuß. Reg.-Bez. Schleswig, 11 km nordöstlich von Flensburg unweit des Flensburger Meerbusens, in einer romantisch schönen und waldreichen Umgegend, an der Nebenlinie Flensburg-Kappeln (Kreisbahn) und der Dampferlinie von Flensburg nach Sonderburg, hat (1890) 981, mit Schloßbezirk 1041 E., Post, Telegraph, Fernsprechverbindung, eine schwache Eisenquelle, Strandhotel und Kurhaus (1892: 2600 Kurgäste).
Das benachbarte wasserumgebene Schloß Glücksburg wurde 1582 an Stelle des säkularisierten Rude-Klosters (Rus regis) erbaut und diente als Residenz einer Nebenlinie des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg. Als diese Herzöge von Glücksburg 1779 ausstarben, fielen ihre Besitzungen an die dän. Krone, und König Friedrich VI. von Dänemark verlieh das Schloß nebst dem Herzogstitel von Glücksburg an Herzog Friedrich Wilhelm Paul Leopold von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck, welcher somit Stammvater des neuen Hauses Glücksburg wurde, das mit Christian IX. 1863 auf den dän. Königsthron gelangte. (s. Oldenburger Haus.) Nach dem unglücklichen Ausgang der schlesw.-holstein. Erhebung mußte der Herzog Karl das Schloß dem König Friedrich VII. überlassen, der daselbst starb. 1866 kam das Schloß an die Krone Preußen, 1870 wurde es vom König Wilhelm dem Herzog Karl von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und seiner Gemahlin eingeräumt. Jetzt ist es einem Neffen desselben, dem Herzog Friedrich Ferdinand von Glücksburg, Bruder der deutschen Kaiserin, gerichtlich zugesprochen. –
Vgl. Windemuth, Ostseebad (in der «Deutschen mediz. Wochenschrift», 1882, VIII).