Giunta
(spr. dschúnnta, Giunti, span. Junti,
Junta oder Juncta, auch Zonta genannt), Buchdruckerfamilie aus
Florenz,
[* 2] welche seit dem Ende des 15. Jahrh. zu
Venedig,
[* 3]
Florenz,
Lyon,
[* 4]
Burgos,
Salamanca und
Madrid
[* 5] Buchdruckereien errichtete. Die älteste
derselben in
Venedig wurde von
Luca
Antonio um 1480 errichtet, ging 1537 nach des
Gründers
Tod unter der
Firma Haeredes
L. A. de an seinen Sohn
Tommaso Giunta
über, brannte 1557 ab, ward aber wieder aufgebaut und lieferte 1657 ihren
letzten
Druck. Da sie lediglich zum
Zweck des
Erwerbs betrieben wurde, so stehen ihre
Drucke hinter denen
der Manucci weit zurück.
Ihr einziger bedeutender
Druck ist die
Ausgabe des
Cicero von
Victorius (1534). Filippo Giunta
, des
Luca
Antonio
Bruder, begründete
in
Florenz eine Druckerei, aus der als erster
Druck »Zenobii procerbia« (1497) mit der
Schrift des 1488 erschienenen
Florentiner
[* 6] Homer hervorgingen. Nach Filippos
Tod (1517) setzten dessen
Söhne,
Benedetto und
Bernardo Giunta
, und dann deren
Erben die
Offizin bis 1623 fort. Die
Produkte dieser letztern stehen hinsichtlich der
Lettern und des
Papiers denen der Manucci
wenig nach und werden als
»Juntinen« von den
Bibliophilen geschätzt.
Auch lieferten sie mehrere schöne Pergamentdrucke. Geringere Erzeugnisse gingen aus der durch Jacopo
de' Giunta
aus
Florenz 1520 gegründeten
Lyoner
Offizin (bis 1592) hervor. Zu
Burgos druckte
Juan
Junta 1526, 1528 und 1551 und Filippo
Junta, vielleicht identisch mit dem
Florentiner Filippo dem jüngern, von 1582 bis 1593; zu
Salamanca
Juan
Junta von 1534 bis
1552, wahrscheinlich identisch mit dem eben genannten
Junta von
Burgos, und 1582
Luca
Junta; zu
Madrid 1595
Giulio
Giunta
, der 1618 starb, und nach ihm
Thomas
Junta oder Junti 1594-1624,
der seit 1621 königlicher
Buchdrucker war.