Girardi
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Alexander, Schauspieler, geb. zu Graz, [* 3] mußte anfangs das Schlosserhandwerk auf Wunsch seines Vaters erlernen und durfte sich erst 1868 nach dessen Tode der Bühne widmen. Nachdem er sich auf einem Privattheater versucht, trat er zuerst, ohne dramatischen oder Gesangsunterricht erhalten zu haben, im Juli 1869 als Tratschmirl in Nestroys »Tritsch-Tratsch« auf dem Theater in [* 4] Robitsch-Sauerbrunn auf und war dann auf den Bühnen in Krems, Karlsbad, Ischl [* 5] und Salzburg [* 6] im komischen Fache thätig, bis er 1871 ein Engagement am Strampfertheater zu Wien [* 7] fand, wo er sich im Zusammenwirken mit Schweighofer und der Gallmeyer zu einem der hervorragendsten Wiener Lokalkomiker ausbildete. 1874 ging er zum Theater an der Wien über, wo er sich besonders der Operette zuwandte und eine große Zahl komischer Charakterfiguren in den Operetten von Strauß, [* 8] Millöcker u. a. und in französischen Operetten und Schwanken schuf. Mit großer Beweglichkeit des Mienen- und Gebärdenspiels verbindet er einen scharf pointierten Vortrag. ¶