(spr. dschórdscho), 1)
Francesco di, ital.
Architekt, Bildhauer und
Maler, geb. zu
Siena, bildete
sich in der
Malerei bei Vecchietta aus, war anfangs in
Orvieto und seit 1463 in
Siena thätig, wo er mit
untergeordneten dekorativen und konstruktiven
Arbeiten, namentlich in Festungsbauten, beschäftigt war. Im J. 1490 erhielt
er den Auftrag, das
Modell für die
Kuppel zum
MailänderDom anzufertigen, welches auch 1493 von
GiovanniAntonio da Gessato ausgeführt
wurde. Bei der Belagerung von
Neapel
[* 2] im J. 1495 soll er die
Erfindung der
Minen gemacht haben. Seine Bedeutung
liegt in seiner außerordentlichen Vielseitigkeit, welche ihn in die erste
Reihe der Renaissancekünstler erhebt, wenn er
auch keine hervorragende
Schöpfung hinterlassen hat. Er starb 1502 in
Siena.
Seinen »Trattato di architettura civile e militare«
hat
CesareSaluzzo
(Turin,
[* 3] 1841) in einer Bearbeitung herausgegeben.
2) EigentlichGiorgio Andreoli, gewöhnlich aber
MaestroGiorgio genannt, ital. Bildhauer und Majolikamaler, kam 1485 aus
Pavia nach
Gubbio und führte daselbst Terrakottearbeiten im
Stil der
della Robbia aus. Vorzugsweise machte er sich aber durch seine in der
dortigen
Fabrik ausgeführten
Majolikamalereien in
Gelb und Rubinrot mit Metallglanz berühmt. Die von ihm
dekorierten
Schalen,
Teller und
Kannen werden wegen dieses Metalllüsters sehr geschätzt und von den Sammlern hoch bezahlt.