Gingkobaum
,
eine zu der Familie Nadelhölzer [* 2] (s. d.), Abteilung der Taxineen, gehörige Gattung. Man kennt von ihr nur eine einzige Art, Gingko biloba L. (Salisburia adiantifolia Sm., s. Tafel: Gymnospermen I, [* 1] Fig. 4). Diese ist ein großer zweihäusiger Baum Chinas und Japans, der sich von allen übrigen Nadelhölzern durch breitkeilförmige, zwei- bisweilen vierlappige, am obern Saume gekerbte, lederartige, einjährige Blätter unterscheidet. Seine Frucht ist eine steinbeerenartige Nuß von der Größe einer Damascenerpflaume und schließt einen Kern ein, der in China [* 3] und Japan gegessen wird.
Dieser in mehr als einer
Beziehung interessante
Baum wurde 1712 durch
Kämpfer bekannt, aber erst 42 Jahre später in Europa,
[* 4] zuerst in England, eingeführt. Gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts kam von dort eine männliche
Pflanze nach Montpellier,
[* 5] wo sie 1812 zur
Blüte
[* 6] kam, natürlich ohne fruchtbar zu sein. Erst viel später, als diesem
Baume ein
Zweig eines weiblichen Individuums derselben Art eingesetzt wurde, brachte er von Jahr zu Jahr
Früchte in Menge zur Reife.
Gegenwärtig ist der Gingkobaum
auch in Parkgärten
Deutschlands
[* 7] ziemlich häufig und wird durch
Aussaat, wie auch
durch
Stecklinge und
Veredelung vermehrt. Er ist ziemlich hart und gedeiht fast in allen
Lagen und Bodenarten, wächst aber
viel langsamer als die meisten übrigen
Nadelhölzer.