Gil
y Zárate (spr. chil), Don Antonio, berühmter span. Dramatiker der Neuzeit, geb. 1. Dez. 1793 im Escorial, widmete sich dem Studium der mathematischen und physikalischen Wissenschaften und ward 1820 im Ministerium des Innern angestellt, wo er bis zum Offizial des Archivs vorrückte. Die Revolution warf ihn aus dieser Laufbahn, und erst 1826 durfte er nach Madrid zurückkehren. Inzwischen hatte er in Cadiz einige seiner Lustspiele mit Erfolg zur Aufführung gebracht. Im J. 1832 übernahm er die Redaktion der Zeitschrift »Boletin de Comercio«, die später den Titel »Eco« annahm, gab aber dieselbe 1835 wieder ab und wurde wieder als Offizial im Ministerium des Innern angestellt. In demselben Jahr noch kam seine Tragödie »Doña Blanca de Borbon« in Madrid zur Aufführung, die, obgleich im streng klassischen Stil gehalten, Beifall fand. Im Geschmack des Romantizismus schrieb er darauf die Tragödie »Carlos II. el hechizado«, durch die er sich dauernden Ruhm erwarb, ebenso folgende Stücke: »Rosmunda«, »Don Alvaro de Luna«, »Masanielo«, »Guzman el bueno« (gilt für sein bestes Stück) u. a. Durch die Revolution vom 1. Sept. 1840 verlor Gil y Zárate seine Anstellung, erhielt aber später am Liceo in Madrid die Professur der Geschichte, wurde Mitglied der königlichen Akademie und Vizepräsident in der Abteilung der schönen Litteratur am Ateneo und Liceo. Er starb 27. Jan. 1861 in Madrid. Sein »Manual de literatura« (Madr. 1846, 3 Bde.; 8.
mehr
Aufl. 1874) ist ein sehr brauchbares Handbuch der Litteraturgeschichte. Außerdem hat man von ihm noch ein Werk über das spanische Unterrichtswesen: »De la instruccion publica en España« (Madr. 1855, 3 Bde.). Proben von seinen lyrischen und dramatischen Werken finden sich in Ochoas »Apuntes para una biblioteca de escritores espagnoles contemporaneos« (Par. 1840). Eine Sammlung seiner »Obras dramaticas« erschien in Paris 1850.