Gil
y
Zárate (spr. chil),
Don
Antonio, berühmter span.
Dramatiker der Neuzeit, geb. im
Escorial, widmete sich
dem
Studium der mathematischen und phy
sikalischen
Wissenschaften und ward 1820 im
Ministerium des Innern
angestellt, wo er bis zum
Offizial des
Archivs vorrückte. Die
Revolution warf ihn aus dieser Laufbahn, und erst 1826 durfte
er nach
Madrid
[* 2] zurückkehren. Inzwischen hatte er in
Cadiz
[* 3] einige seiner
Lustspiele mit Erfolg zur Aufführung gebracht. Im
J. 1832 übernahm er die Redaktion der
Zeitschrift »Boletin de Comercio«, die später den
Titel »Eco« annahm,
gab aber dieselbe 1835 wieder ab und wurde wieder als
Offizial im
Ministerium des Innern angestellt. In demselben Jahr noch
kam seine
Tragödie
»Doña
Blanca de Borbon« in
Madrid zur Aufführung, die, obgleich im streng klassischen
Stil gehalten, Beifall
fand. Im
Geschmack des Romantizismus schrieb er darauf die
Tragödie
»Carlos II. el hechizado«, durch die
er sich dauernden
Ruhm erwarb, ebenso folgende
Stücke: »Rosmunda«,
»Don Alvaro de
Luna«, »Masanielo«,
»Guzman el bueno« (gilt
für sein bestes
Stück) u. a. Durch die
Revolution vom verlor Gil y Zárate
seine
Anstellung, erhielt aber
später am Liceo in
Madrid die Professur der Geschichte, wurde Mitglied der königlichen
Akademie und Vizepräsident in der
Abteilung der schönen Litteratur am Ateneo und Liceo. Er starb in
Madrid.
Sein
»Manual de literatura«
(Madr. 1846, 3 Bde.; 8.
¶
mehr
Aufl.
1874) ist ein sehr brauchbares Handbuch der Litteraturgeschichte. Außerdem hat man von ihm noch ein Werk über das spanische
Unterrichtswesen: »De la instruccion publica en España« (Madr. 1855, 3 Bde.). Proben von seinen ly
rischen und dramatischen
Werken finden sich in Ochoas »Apuntes para una biblioteca de escritores espagnoles contemporaneos«
(Par. 1840). Eine Sammlung seiner »Obras dramaticas« erschien in Paris
[* 5] 1850.