Bis Ende 1826 (Einführung der jetzigen Maßgrößen) war das Gill ebenfalls
¼ des
Pint oder 1/32 des alten
Weingallon = 11,83 Centiliter etwa 5/6 jetzige Gill. Bis eben dahin galt in
Schottland ein Gill als
kleinstes Flüssigkeitsmaß, 1/15 des schott.
Pint oder 1/128 des schott.
Gallon = 10,59 Centiliter.
Bei dieser Gelegenheit führte er auch eine Reihe wichtiger Längenbestimmungen aus. 1876 gab er die
Stellung in Dun Echt
auf und führte im folgenden Jahre privatim eine Expedition nach der
InselAscension aus, um daselbst durch
Heliometerbeobachtungen die Marsparallaxe zu ermitteln. 1879 wurde Gill zum Direktor der
Sternwarte am
Kap der Guten Hoffnung
ernannt, welche
Stellung er noch bekleidet. Am
Kap führte er eine Reihe bedeutender astron.
Arbeiten aus. 1881–82 bestimmte
er gemeinsam mit Dr. Elkin die
Parallaxen von südl.
Sternen durch Heliometerbeobachtungen; ferner bearbeitete
er die von 1835 bis 1881 angestellten
Beobachtungen von über 500
Sternbedeckungen, organisierte und leitete eine Reihe telegr.
Längenbestimmungen an der afrik.
Küste und organisierte 1882 die südafrik.
Stationen zur
Beobachtung des
Venusdurchganges. 1883 begann
Gill eine geodätische
Vermessung von Südafrika,
[* 5] die seitdem regelmäßig weiter geführt und jetzt nahezu
vollendet ist; 1885–90 führte er eine photogr. Durchmusterung des südl. Himmels durch, welche
alle zwischen -20°
¶
mehr
und dem Südpol liegenden Sterne bis zur Größe 9,5 umfaßt. Als 1887 die Kapsternwarte ein neues großes Heliometer
[* 7] erhielt,
nahm Gill mit diesem wieder die Bestimmung von Fixsternparallaxenauf und führt diese noch jetzt fort. 1888–90 führte er in
Gemeinschaft mit einer großen Zahl anderer Sternwarten
[* 8] nach einem von ihm entworfenen Plane eine Reihe
von Beobachtungen der Planeten
[* 9] Iris, Victoria
[* 10] und Sappho durch, um einen genauen Wert der Sonnenparallaxe zu bestimmen. Die Arbeiten
von Gill sind hauptsächlich veröffentlicht in den Publikationen der Dun Echt Sternwarte, der LondonerRoyal AstronomicalSociety
und in den «Annalen» der Kapsternwarte.
William John, Forschungsreisender, geb. 1843 zu Bangalur in der Präsidentschaft Madras,
[* 11] wurde
in England erzogen und diente 1864–73 in Ostindien
[* 12] als Ingenieuroffizier. Er besuchte 1873 mitVal. Baker das nördl. Persien
[* 13] und das russ.-pers. Grenzgebiet, durchzog 1878 Südchina in der Richtung von Shang-Hai über Batang und Tali-fu nach Bhamo in
Oberbirma und bereiste mit Professor Palmer bei Ausbruch des engl.-ägypt. Krieges die Sinaihalbinsel, um
die Beduinen von Feindseligkeiten gegen den Sueskaual abzuhalten. In der Nähe von Kala'at en-Nacht wurden die beiden Reisenden überfallen
und ermordet. Gill schrieb: «The river ofGoldenSand» (2 Bde., 1880; 2. Aufl.
in 1 Bd., 1883).