Gilbertinseln
(Kingsmillinseln und, weil sie gerade unter dem Äquator [der Linie] liegen, auch Linieninseln genannt), Archipel in Mikronesien, zwischen den Marshallinseln im N. und den Elliceinseln im S., besteht aus einer durch 16 Laguneninseln gebildeten Hauptgruppe und den 2 westlichen Sporaden: Paanopa (Ozean) und Pleasant (Navodo) und mißt 430 qkm (7,8 QM.). Die wichtigsten Inseln der Hauptgruppe sind: Apaiang (Charlotte) und Tarawa (Knox), ferner: Peru [* 2] (Francis), Taritari, Nukunau (Byron), Nonouti (Sydenham).
Sie sind wichtig wegen ihres
Reichtums an
Kokospalmen, deren jährliche
Produktion von
Kopra 600
Ton. beträgt. Die Bewohner (s.
Tafel »Ozeanische
Völker«
[* 3] Fig. 16),
ca. 36,800, gleichen den Bewohnern der
Marshallinseln, sprechen jedoch
eine andre
Sprache
[* 4] und sind vermutlich aus einer Vermischung von Mikronesiern mit eingewanderten Samoanern entstanden. Da
infolge von
Stürmen, welche die Kokospflanzungen schädigen, oft Nahrungsmangel eintritt, verdingen sich die Gilbertins
ulaner
gern als
Arbeiter auf
Samoa,
[* 5]
Fidschi u. a. Auf Apaiang, Tarawa und Taritari sind Missionsstationen
der Nordamerikaner. Die
Inseln wurden 1788 von
Marshall und
Gilbert entdeckt und nach letzterm benannt, später durch Duperrey
und
Hudson genauer erforscht. Früher war die
Firma
Godeffroy hier sehr thätig, jetzt haben sich amerikanische
Firmen festgesetzt.
S.
Karte
»Ozeanien«.
[* 6]
Vgl.
Hager, Die
Marshallinseln (mit einem Anhang: »Die Gilbertinseln«
, Leipz.
1886).