Gigue
(spr.schihg) oder Gique (frz.; ital.giga; engl. jig, «Springtanz»),
ein älterer, bis tief in das 18. Jahrh. (damals besonders auf der Opernbühne) gepflegter Tanz, sowie ein in Suiten und Partiten häufig zu findendes Tonstück im Charakter dieses Tanzes. Im allgemeinen haben diese Arten Tonstücke einen muntern und lebhaften Charakter. Meist stehen sie in gerader Taktart, aber mit ungerader (dreiteiliger) Gliedteilung, also z. B. im 12/8 oder im 4/4-Takt mit Triolen, oder im 6/8-Takt. Seltener sind Beispiele im einfach oder zusammengesetzt dreiteiligen Takt, also im 3/8- oder 9/8-Takt.
Ist die Melodie zum Tanzen bestimmt, so besteht sie aus zwei Repetitionen von je acht
Takten und pflegt
keine geschwindern
Noten als Achtel zu enthalten, da diese bei dem schnellen
Tempo undeutlich werden würden. In größern
Tonstücken, als
Satz im Charakter der Gigue
, sind sowohl im
Umfang als auch im Metrum
Abweichungen gestattet. – Im 12. und 13. Jahrh.
war Gigue
auch ein
Saiteninstrument der franz. Ménestrels, das sich in dem deutschen
Namen
Geige (statt
Violine)
erhalten hat, obwohl die altfranzösische Gigue
zwar ein
Bogeninstrument war, aber doch von unserer
Geige bedeutend abwich.