Giftdrüsen
,
d. h. solche
Drüsen, deren Sekret auf andern Organismen einen mehr oder weniger schädlichen Einfluß
ausübt, finden sich bei zahlreichen
Tieren.
Schon die
Nesselorgane der
Nesseltiere (s. d.) sind mit einem giftigen Saft verbunden,
ebenso die
Stachel mancher See-Igel, die Mundbewaffnungen einiger
Würmer.
[* 2] Sehr verbreitet sind sie bei
Gliedertieren, stehen z. B. bei
Tausendfüßern und
Spinnen
[* 3] in
Verbindung mit den
Kiefern, bei Skorpionen mit dem Schwanzstachel;
weiter finden sich auf dem Rücken mancher
Tausendfüßer Giftdrüsen
, die unter Umständen ein der
Blausäure ähnliches Sekret absondern.
Die meisten
Hautflügler
[* 4] (s. d.) haben im weiblichen Geschlecht oder
als sog. Geschlechtslose mit
Stacheln vereinigte Giftdrüsen.
Ebenso finden sie sich in der
Haut
[* 5] mancher
Käfer,
[* 6] z. B. der
Spanischen Fliege
(s. d.). Auch die
Brennhaare vieler Spinnerraupen, z. B. des Prozessionsspinners (s. d.),
hängen mit Giftdrüsen
zusammen. Bei einzelnen Weichtieren, z. B. der
Tonnenschnecke (s. d.), sondern die
Speicheldrüsen ein
Gift ab.
Bei Fischen kommt es häufig vor, daß Giftdrüsen
der
Haut mit scharfen
Stacheln an den Kiemendeckeln oder den
Flossen, z. B. bei Scynanceia (s. d.), versehen
sind. Bei
Amphibien ist meist die ganze
Haut voll kleiner Giftdrüsen
, die namentlich bei Baumfröschen des tropischen
Amerikas ein sehr
heftiges
Gift produzieren. Unter den Reptilien finden sich Giftdrüsen
bei den
Giftschlangen (s. d.) und bei den
Krustenechsen (s.
Helodermatidae). Bei Säugetieren und
Vögeln kommen keine Giftdrüsen
vor, denn die Sporndrüse des Schnabeltiers
(s. d.) ist keine Giftdrüse.