Gien
(spr. schjäng, das alte Cenabum), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Loiret, nahe dem östlichen Ende des Waldes von Orleans, am rechten Ufer der Loire und an der Paris-Lyoner Eisenbahn gelegen, hat ein schönes altes Schloß (jetzt Verwaltungsgebäude), einen Flußhafen, eine Brücke [* 2] mit zwölf Bogen, [* 3] Fabrikation von Fayence, [* 4] Handel mit Getreide, [* 5] Wein etc. und (1881) 6930 Einw. Hier bewog Jeanne d'Arc Karl VII., nach Reims [* 6] zu ziehen und sich dort krönen zu lassen. Im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 ging bis hierher die Verfolgung des rechten Flügels der bei Orléans [* 7] Anfang Dezember 1870 geschlagenen französischen Loirearmee (s. Orléans).
Vgl.
Marchand,
Histoire de la ville, des seigneurs et du comté de Gien
(Gien 1886).