Gibson
(spr. gibbs’n), John, engl. Bildhauer, geb. 1790 zu Gyffin im nördl. Wales, kam auf die Akademie nach London [* 2] und 1817 nach Rom, [* 3] wo er sich für immer niederließ. Erst an Canova, später an Thorwaldsen sich anlehnend, blieb ihm eine glatte, akademische Süßlichkeit bei großer technischer Abrundung eigentümlich. Die Zahl seiner Werke, meist weibliche Gestalten oder Jünglinge, auch einige religiöser Bedeutung, sind sehr groß und wurden in England sehr gefeiert. Zu nennen sind: Schlafender Hirt, Mars [* 4] und Cupido, Psyche von Zephyren emporgetragen (1821), Hylas von Nymphen überrascht (1826; in der Londoner Nationalgalerie).
Vielfachen
Widerspruch erregten seine Versuche, eine polychrome Plastik einzuführen. In
London, wo Gibson
1845 auf kurze Zeit
war, modellierte er das
Bildnis der Königin Victoria
[* 5] zu einer
Statue für Windsor; auch wurde er mit der Ausführung der
Bildsäule
Sir Robert Peels, welche auf Beschluß des
Unterhauses in der
Westminster-Abtei errichtet ward, sowie der
Statue
George
Stephensons
(1851) beauftragt.
Großes Aufsehen erregte seine
Venus (1854), ein
Meisterstück der
Technik (s.
Tafel:
Englische
[* 6] Kunst Ⅲ,
[* 1]
Fig. 8); bekannt ist auch sein Relief
Amor und
Psyche (s. ebd.,
[* 1]
Fig. 9). Eine schöne Sammlung von
Gipsabgüssen
der besten
Arbeiten G.s befindet sich im
Krystallpalast zu
Sydenham. Gibson
starb zu
Rom. –
Vgl. Lady Eastlake, Life
of John Gibson
(Lond. 1869).
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