Ghat
(Rhat),
Oase in der nördlichen
Sahara, im südwestlichen
Fezzan, zwischen dem Tassiliplateau im W. und der Akakuskette
im O., unter 24° 57' nördl.
Br. und 10° 12' östl. L. v. Gr., 726 m ü. M., 915 km
von
Tripolis. Die Stadt Ghat
ist von einer
Mauer umgeben, durch deren vier
Thore ebenso viele
Straßen, den
Richtungen der
Windrose entsprechend, zu einem kleinen
Platz in der Mitte führen. Etwa 800 m westlich liegt der ummauerte
Ort
Tunin, gegen S. das mauerlose Barakat.
Die
Oase hat 34
Quellen und 58
Brunnen,
[* 3] mehr als 70,000
Dattelpalmen; der
Orangenbaum ist seit kurzem angepflanzt, die
Produktion
von
Getreide
[* 4] genügt den Bedürfnissen aber nicht. Ghat
verdankt seine kommerzielle Bedeutung seiner
Lage; auf den Hauptmarktplatz,
südlich von der Stadt, bringen Kaufleute aus
Bornu und
Haussa, Kauar und
Aïr Sklaven,
Elfenbein und Straußfedern, baumwollene
Kleider, Lederarbeiten,
Felle, aus Kauar
Salz,
[* 5] aus
Aïr
Negerhirse,
Sorghum,
Weizen, von N. billige europäische
Waren. Die Einwohner,
ca. 4000, gehören vier
Stämmen der Maschachen an, bekennen sich zum
Islam, sind aber dabei strikte Monogamisten;
die
Frauen nehmen eine hervorragende
Stellung ein. In Ghat
starb E. v.
Bary 1877.