Ghasni
(engl. Ghuznee), feste Stadt im nordöstlichen
Afghanistan,
[* 3] 135 km südöstlich von
Kabul, auf einer von den
Dscharabergen und der Narawalkette eingeschlossenen
Ebene, in 2350 m Meereshöhe, am gleichnamigen
Fluß, ist von einer
Mauer
umgeben, die
Häuser von mehreren
Stockwerken sind aus
Lehm erbaut, in der Mitte liegt die
Citadelle. Die
10,000
Köpfe starke
Bevölkerung
[* 4] besteht aus Afghanen nebst einigen
Hazara und
Hindu, welche
Handel mit
Korn,
Früchten und
Krapp
treiben. 4 km davon liegen die Trümmer des alten Ghasni
, der ehemaligen glänzenden Hauptstadt der
Ghasnawiden (s. d.), deren
Eingang das einst von
Mahmud entführte schöne
Thor des
Tempels von Somnath in
Gudscharat schloß, welches
die
Engländer 1842 nach
Agra brachten. - Ghasni
wird schon in der ältesten Geschichte des iranischen
Volkes unter dem
Namen Zabul
als der Sitz der Herrscher von
Seïstan genannt; jetzt ist es als
Etappe auf dem Weg von
Kabul nach
Kandahar wichtig; von
Indien
führt ein bequemer Pfad den Gomalfluß aufwärts hierher. Die
Engländer eroberten Ghasni
1839 und 1841;
in der
Nähe der Stadt wurde 1868 die Entscheidungsschlacht geschlagen, welche den 4½jährigen
Bürgerkrieg beendete und
Schir Ali
den
Thron
[* 5] sicherte. Vom
Januar bis standen englisch-indische
Truppen vorübergehend in Ghasni
zur
Sicherung der
Besatzung
von
Kabul.