Gewebes
pannung,
ein Zustand in der lebenden
Pflanze, bei welchem zwei miteinander verbundene
Gewebe
[* 2] ein ungleiches Bestreben,
sich auszudehnen, äußern, welches durch ihren Wassergehalt hervorgebracht wird. Die
Zellen des
Parenchyms ziehen besonders
begierig
Wasser an, wodurch ihre
Membranen sich beträchtlich ausdehnen, während andre
Gewebe, wie die
Epidermis
[* 3] und zumal deren
Cuticula, desgleichen die
Fibrovasalstränge, dies in geringerm
Grade thun. Es stellt sich daher zwischen
solchen
Geweben, wenn sie miteinander in eins verbunden sind, eine gegenseitige
Spannung her, indem das erstere im Ausdehnungsstreben
durch letztere
behindert wird, diese hinwiederum durch jenes passiv gedehnt werden, also vermöge ihrer
Elastizität im Zusammenziehungsstreben begriffen sind. Das erstere wird dann als Schwellgewebe bezeichnet. Änderungen
der Gewebes
pannung können daher in gewissen
Fällen
Krümmungen an Pflanzenteilen hervorbringen und dadurch Veranlassung zu verschiedenartigen
Bewegungen der Pflanzenteile werden (s.
Pflanzenbewegungen).