Gewandhaus
konzert
(früher auch Großes Konzert genannt), altes berühmtes Konzertinstitut in Leipzig, [* 3] das in seiner gegenwärtigen Form seit 1781 besteht. Begründer desselben war der Bürgermeister K. W. Müller, der zuerst ein Direktorium von zwölf Mitgliedern konstituierte, welches ein Abonnement auf 24 Konzerte eröffnete und J. A. ^[Johann Adam] Hiller die Leitung übertrug. Die Aufführungen fanden in einem durch vorzügliche Akustik ausgezeichneten Saal des alten Gewandhauses statt (daher der Name), bis sie neuerdings (1884) in einen prachtvollen Neubau verlegt wurden.
Gegenwärtig beträgt die Zahl der
Konzerte, welche vorzugsweise die großen Instrumentalmusikwerke zur
Aufführung bringen, außerdem besonders Sologesang und Solospiel pflegen, 22.
Dirigenten waren bis jetzt:
Miller (bis 1785),
Schicht (bis 1810),
Christ.
Schulz (bis 1827), A. Pohlenz (bis 1835),
Mendelssohn (bis 1843), Ferd.
Hiller (1844),
Gade (bis 1845),
Jul.
Rietz (bis 1860) und K.
Reinecke. Als
Vorläufer der Gewandhaus
aufführungen können die Abonnementskonzerte
gelten, welche
Doles bereits 1743-56 in den
»Drei
Schwanen« zu
Leipzig und nach ihm
Hiller 1763-75 im sogen. Königshaus veranstaltet
hatte.
Vgl. Dörffel, Festschrift zur hundertjährigen Jubelfeier der Einweihung des Konzertsaals im Gewandhaus zu Leipzig (Leipz. 1882-85, 2 Bde.).