mehr
rialien, seltener in Gußmörtel ausgeführt. Sehr leichte Gewölbe
[* 3] stellt man aus
Tuffsteinen oder hohlen gebrannten, sogen.
Topfsteinen
her (Tuffgewölbe
, Topfgewölbe).
In den erstgenannten
Fällen werden die Lagerfugen der
Wölbsteine meist senkrecht auf die
innere Wölbfläche angeordnet.
Tonnengewölbe bedürfen vor ihrer Schließung interimistischer Unterstützungen, der
Lehrgerüste
[* 4] (s. d.), während Kuppelgewölbe
, deren einzelne Mauerringe
in sich geschlossen sind, ohne
Gerüst ausgeführt werden können.
Kreuzgewölbe
werden entweder aus einfachem oder gemischtem
Material und im letztern
Fall mit
Graten aus
Haustein und Gewölbe
flächen
aus
Back- oder
Bruchstein hergestellt.
Leichte und billige Gewölbe
dieser Art, besonders zur Überdeckung von
Kirchen und
Kapellen,
wo dieselben nicht zugleich als
Fußboden, sondern nur als
Decke
[* 5] dienen, lassen sich schon mit hohlen
Backsteinen
von 6
cm
Stärke
[* 6] anfertigen, wenn sie durch 12/12
cm starke
Gurte und Gratbogen verstärkt werden. Eine ähnliche
Anordnung erhalten
die
Sterngewölbe.
Schiefe
[* 7]
Tonnengewölbe werden teils in
Haustein,
Backstein und
Bruchstein, teils mit Anfängern u. Stirnbogen
aus
Haustein u. mit Gewölbe
feldern aus
Back- oder
Bruchstein ausgeführt. Man unterscheidet schiefe Gewölbe
mit
veränderlichem und unveränderlichem Lagerfugenwinkel. Über deren
Konstruktion etc. s.
Brücke,
[* 8] S. 496. - Die Gewölbe
konstruktion
war schon den Ägyptern und Assyrern bekannt, wie neuere Untersuchungen ihrer
Denkmäler ergeben haben, und wurde von den
Etruskern in die
Praxis des
Abendlandes eingeführt.
Hier waren es besonders die
Römer,
[* 9] welche dieselbe weiter ausbildeten und auf die Herstellung der
Tonnen-,
Kreuz- und Kuppelgewölbe
verwandten. Die höchste
Ausbildung erfuhren die Kreuzgewölbe
in der gotischen, die Kuppelgewölbe in der altchristlichen
Baukunst
[* 10] und
Renaissance (s.
Baukunst), die
Tonnengewölbe im Brückenbau (s.
Brücke).
Vgl.
Scheffler,
Theorie
der Gewölbe
etc. (Braunschw. 1857);
Schwedler, Theorie der Stützlinie (»Zeitschrift für Bauwesen«, Berl. 1859);
Derselbe, Die Konstruktion der Kuppeldächer (das. 1866);
Culmann, Graphische Statik [* 11] (2. Aufl., Zürich [* 12] 1875);
Dupuit, Traité de l'équilibre des voûtes (Par. 1870);
Ringleb, Lehrbuch des Steinschnittes der Mauern, Bogen, [* 13] Gewölbe etc. (Berl. 1844);
Schubert, Theorie der Konstruktion steinerner Bogenbrücken (Leipz. 1847);
Breymann, Allgemeine Baukonstruktionslehre, Bd. 1 (5. Aufl., das. 1880);
Gottgetreu, Lehrbuch der Hochbaukonstruktion, Teil 1 (Berl. 1880);
Menzel-Heinzerling, Der Steinbau (Karlsr. 1885);
weitere Litteratur bei Brücken. [* 14]
^[Abb.: Fig. 11. Trichtergewölbe.]