Gesichtskrampf
(Spasmus facialis,
Tic convulsif), eine Form des
Krampfes, welche entweder auf alle
von dem
Gesichtsnerv (nervus facialis) versorgten
Muskeln
[* 2] verbreitet, oder nur auf einzelne derselben beschränkt ist. Der
Gesichtskrampf
äußert sich selten als dauernde krampfhafte Zusammenziehung eines Muskels, z. B.
des orbicularis palpebrarum (Blepharospasmus,
Lidkrampf), er besteht vielmehr in abwechselnden schmerzlosen, kurzen, blitzartigen
Zuckungen der Gesichtsmuskeln, welche dem
Laien den
Eindruck eines sehr auffallenden »Gesichterschneidens«
machen. Diese klonischen
Krämpfe sind entweder andauernd, oder sie wiederholen sich in Anfällen, welche durch Sprechen oder
bei seelischer Erregung erweckt werden. Die
Ursachen sind selten nachzuweisen, zuweilen liegen
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dem Gesichtskrampf
erkennbare Erkrankungen des Gesichtsnervs innerhalb der Knochenkanäle, welche er im innern Gehörorgan durchläuft,
zu Grunde; auch durch üble Angewohnheit des Gesichterschneidens soll der Entwickelung Vorschub geleistet werden. - Die Behandlung
ist oft sehr langwierig; man wendet den konstanten elektrischen Strom an, zumal wenn sogen. Druckpunkte bestehen, deren Berührung
den Krampf aufhebt. Außerdem sind Morphium, Bromkalium, Arsenik, Curare u. a. im Gebrauch.