Gerüst
oder Zetergeschrei,
Mordgeschrei, in deutscher Vorzeit der Ruf zu den Waffen,
[* 2] wie er in
dringenden Fällen der Landesverteidigung erfolgte: Wafenô, ô wâfen, heil, heilâ, ô heil.
Mit lautem Ruf, welchem von dem Hörenden Folge zu leisten war, wurde auch dem fliehenden Übelthäter nachgesetzt: Diebo!
mordio! hilfio! feindio! Das hatte, wenn er nicht ergriffen wurde, die Folge, daß er zum Kampf gefordert
werden durfte. Die peinliche Klage wurde mit Gerüst
erhoben; aber wenn er nicht bei der That verfolgt war, konnte
sich der Beklagte durch
Eid mit Eideshelfern (s. d.) reinigen.